Von Fernweh, Atem und Pausen

Athen in einer neuen Form des Mosaiks…

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Auch in Athen sitzen wir in unseren Wohnungen fest. Um so schöner, dass ich bei dieser Gelegenheit auf die Blogparade von Mo…Saiks Runen gestoßen bin. Auch ich schließe mich hier der Schnipseljagt an und habe dazu diese Collage als neue Form des „Athenmosaiks“ erstellt.

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Die Fotografien sind aus dem Athener Kulturmagazin „LIFO“, Ausgabe 627 vom 28.11.2019, darin porträtieren verschiedene Fotografen Berühmtheiten aus Athen. Die Fotografen sind jeweils namentlich unter den Bildern genannt. Ich habe Ihren Hintergrund recherchiert, und stelle euch nun einige Athener und Athenerinnen vor.

Titelbild: Nalyssa Green ist eine griechische Musikerin und Sängerin, die 1986 geboren wurde.

  1. (Balkonien) Antonis Fragkakis, ist ein griechischer Schauspieler, der sowohl Kino- und Fernsehfilme dreht, als auch im Theater zu sehen ist.
  2. Takis Spyridakis, ebenfalls ein griechischer Schauspieler für Kino und Theater, der 2019 im Alter von 61 Jahren an Krebs gestorben ist.
  3. Thanos Samaras, ein ein New York lebender griechischer Schauspieler, der auch under dem Decknamen „Yatabazah“ Spielzeug fotografiert und designend.
  4. Karyofyllia Karabeti, Schauspielerin, die für den Film „Black Out“ bekannt wurde
  5. Stavros Xarchakos, ein 1939 geborener Komponist, Dirigent und Politiker. Es gilt als einer der bedeutendsten griechischen Komponisten. Mit seinen im Rembetiko-Stil komponierten Liedern zum Film Rembetiko von Kostas Ferris löste er eine Renaissance dieses Musikgenres in Griechenland aus.
  6. Negros tou Moria ist ein in Athen geborener, griechisch-ghanaischen Künstler, Musiker und Rapper. Bei der Dokumenta 14 war er mit dem Kunstprojekt Black Odyssey vertreten.
  7. Despina Bebedelli ist eine 1941 geborene griechische Schauspielerin
  8. (Lichte Chaos) Sofia Filippidou ist ebenfalls eine Schauspielerin, die unter anderem in der TV-Serie „Duo Xeni“ auftrat. Durch diese 80 Folgen lange Serie habe ich am Anfang die griechische Sprache gelernt.
  9. Michalis Skanas
  10. (Schreib Briefe) Titos Patrikios (*1928, Athen, Griechenland) war während des Zweiten Weltkrieges Widerstandskämpfer und entkam 1944 nur im letzen Augenblick der Exekution. 1954 gründete er eine eigene Zeitschrift, in der er Literaturkritiken veröffentlichte. Während der Militärdiktatur wurde er politisch verfolgt, musste fliehen und lebte lange im Pariser Exil. Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Jurist, Soziologe und Übersetzer, u. a. in leitender Funktion für das Institut français in Athen.
  11. Giorgos Rossis, ist ein 1963 auf den Peleponnes geborener bildender Künstler, der sowohl in Athen als später auch in Frankreich an der Parisian École nationale superieure des Beaux-Arts studierte.
  12. Lina Nikolakopoulou ist eine bekannte Lyrikerin, die in Methana geboren wurde, und in Athen Sozial-und Politikwissenschaften studierte.
  13. Thanasis Valtinos (16. Dezember 1932) ist ein Prosaschreiber, Dramatiker, Drehbuchautor und außerdem Vorsitzender der Akademie von Athen.
  14. Angela Ismailos ist eine Dokumentarfilmerin, Drehbuchautorin und Schauspielerin. Sie wurde vorallem mit dem Dokumentarfilm „Great Directors“ bekannt.
  15. George Chronas (1948) ist ein griechischer Schriftsteller und Verleger. Er ist der Gründer und Herausgeber der Zeitschrift „Οδός Πανός“ .
  16. Anna Mascha ist eine Schauspielerin, die unter anderem in der „Notos Theatre Company“ mitspielt. Ausserdem übersetzt sie Theaterstücke und Arbeitet als Schauspiellehrerin.

 

Die Steinwüste rauscht noch immer

Seit nun zwei Jahren lebe ich in Athen. Wie ganz zu Anfang, erklimme ich wieder den höchsten Hügel in der Stadt, den Lofos Lykavitou, um mir einen neuen Überblick zu verschaffen.

kakteenmeer

Vor zwei Jahren habe ich damit das Athenmosaik begonnen: ich bin durch enge Straßen gewandert, habe ein Meer aus Kakteen überquert, habe den Lärm unter mir gelassen, um schließlich ehrfürchtig aber leicht verängstigt auf diese große Stadt unter mir zu blicken. Ich entschied mich trotz aller Furcht zu blieben.

wüste

Heute stehe ich wieder hier und stelle fest: die Steinwüste rauscht noch immer, so wie sie es in den vergangenen 730 Tagen und in allen Tagen davor unaufhörlich getan hat.

Diese Vorstellung noch immer erdrückend, aber wenn ich heute auf das Häusermeer unter mir sehe, erkenne ich dort einzelne Mosaiksteine, die zuerst wie Pixel scheinen. Ich blicke auf Straßenschluchten, in denen ich mich zu bewegen gelernt habe, sehe Kirchenkuppeln, deren Glockenläuten ich kenne, ahne, wo sich Cafés unter Bäumen verstecken, kann mit dem Finger in eine grobe Richtung zeigen und sagen, hier wohne ich und werde wohl noch eine Weile bleiben.

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Ich gehe in die kleine weiße Kapelle und zünde eine Kerze an. Auf der Gebetsbank, den Rücken an die bemalte Kirchenwand angelehnt, sitzt eine alte Frau, mit einem sonnengebräunten Gesicht voller Falten, ihre Füße berühren beim Sitzen den Boden nicht. Sie sieht mir zu, wie sich das Licht entfacht.

kapelle

In der Ferne thront zuverlässig die Akropolis, in gelassener Zerbrechlichkeit, die mich manchmal bang werden lässt. Dahinter erstreckt sich das geliebte Meer, sogar die Inseln kann ich erkennen, und das Winterlicht scheint in hellem Gold mit einer Prise Silber.

ausblick

Vor der Kapelle verkauft ein Mann noch immer Fanta in Dosen, eine Katze schläft auf einer Kiste, Touristen machen Selfies und unter uns rauscht die Stadt – manche Dinge ändern sich nie.

Meine allerersten Artikel im Mosaik könnt ihr hier „Rauschenden Steinwüste“ und hier „unter mir“ nachlesen.

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