Athens Aprilgeruch

Wie die Menschen in Athen im Duft schwelgen:

Blütendunst

Sie schließen die Augenlider, führen dabei drei Finger vor dem Gesicht zusammen und atmen tief ein. Atmen den Duft der weißen Blüte ein, die sie zwischen den Fingern halten. Eine Blüte, die sie vom Baum gepflückt haben, einer der Bäume, die in diesen Tagen voller Blüten sind. Sie atmen den Duft ein und sagen, die Augen noch immer geschlossen: „Naranzia“ (νεραντζιά). Sie atmen den Duft ein, der die Stadt erfüllt, nachts, nach dem ein lauer Regen den Asphalt benässt hat.

Blütenboden

Nach einem Regen, wenn alles nach diesen Blumen riecht, die im Überfluss in jeder Straße auf den Bäumen blühen. Auf Bäumen, die noch Früchte tragen und ich immer staune, wie ein Baum blühen und zugleich Früchte tragen kann.

Neranzia himmel

Früchte, die so reif sind und so voller Überfluss an den Straßen wachsen, dass sie auf den Asphalt fallen. Sie platzen auf, rollen zusammen, und werden von Blüten bedeckt.

Fruchtsammlung

Blüten, die so im Überfluss blühen, dass sie die Menschen in Athen im Vorübergehen von den Zweigen brechen, sie in den Fingern halten und den Duft einatmen, während sie den Namen sagen: „Naranzia“.

Büten sw

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Naranzia werden bei in der deutschen Sprache als Bitterorangen oder Pomeranzen bezeichnet und sind eine Mischung aus Pampelmuse und Mandarine.

Aus den stark duftenden Blüten wird das ätherische Neroliöl gewonnen, welches als Bestandteil für Parfüms verwendet wird sowie in der Aromatherapie wegen seiner entkrampfenden Wirkung Anwendung findet. Auch die Schalen der Früchte finden sich in der Parfümerie wieder, als Bitterorangenöl, in Düften mit zitronig-frischer Note.

Fruchtschwere

Ungekocht sind die Früchte jedoch nicht genießbar, weil das Fruchtfleisch einen sauren Geschmack hat, diese auch genannten „sauren Orangen“ lassen sich aber wunderbar als Marmelade verarbeiten. Wer ein Rezept dazu findet, kann dies gern hier im Kommentar teilen.

24 Kommentare zu „Athens Aprilgeruch

      1. Das stimmt 🙂
        Allerdings wurde der soeben getrunkene orangensaft wohl nicht aus original athensonnengereiften frühlingsorangen gepresst und daher etwas enttäuschend schmeckte, so dass mir wohl nix anderes übrig bleibt, zeitnah nach athen aufzubrechen.. 🙂

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      1. Stimmt, Wiki schreibt dies dazu:“Als Bergamotte (Citrus × limon, Syn.: Citrus bergamia) bezeichnet man eine Gruppe aus der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus), die als Hybride aus Süßer Limette (Citrus limetta) und Bitterorange (Citrus × aurantium) oder aus Zitronatzitrone (Citrus medica) und Bitterorange entstanden sein könnten.[1][2] Beschrieben wurde die Pflanze erstmals in der Mitte des 17. Jahrhunderts.[3] Die Frucht wird nicht als Obst verwendet, sondern hauptsächlich wegen der enthaltenen ätherischen Öle angebaut, die in der Bergamotteschale enthalten sind. Das auch als grünes Gold bezeichnete Bergamottöl spielt vor allem in der Parfümindustrie eine Rolle, wird aber auch zum Parfümieren von Tees (Earl Grey) verwendet.[4]“

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    1. Nun, so gaanz einfach ist es nicht, eine gute Nerantzi-Marmelade zu machen. (Ich habe auch gegoogelt, sehr ausführlich und gut bebildert ein kretisches Rezept). Man sollte alle Teile verwenden: Saft, Kerne, Schalen, aber man kann das nur, wenn man die Bitterkeit fachgemäß herauskocht. Dann ist auch nicht soo viel Zucker nötig. Ich esse diese Marmelade lieber als jede andere, aber sebst gemacht habe ich sie noch nie, weil ich keine Geduld habe.

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      1. Tja, das dachte ich mir doch, dass es so leicht nicht sein kann… Die Bitterkeit herauskochen, das könnte auch aus einem Märchen stammen. Wenn ich mal Muse finde, werde ich mich daran machen diese Fruchtfülle vor unseren Haustüren zu verarbeiten. Und dann berichte ich euch davon, und bringe dir Gerda ein Gläschen vorbei.
        Noch warte ich auf Muse..

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      1. Ja, ich hole auch immer Orangen vom Markt und presse dann direkt den Saft. Die Früchte sehen schon anders aus als in einem Supermarkt, und wie du sagst, kein Vergleich geschmacklich. Ich schätze es täglich.

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  1. Oh, da würde ich mich nicht zurückhalten können und sammeln. Hier ist es sehr kalt. Trotz Sonnenschein mag ich kaum vor die Tür. Da ist es schön, eine Ahnung vom Duft der Bitterorangen zu hören. Liebe Grüße, Marie

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    1. Liebe Marie , auch hier regnet es fast täglich, das ist schön für die Pflanzen, aber doch auch ungewöhnlich viel dieses Jahr. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich der Duft der Bitterorangen durch diese Luftfeuchtigkeit erst richtig entfaltet. Liebe Grüße, in der Hoffnung auf einen baldigen warmen Frühling!

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