Von blühenden Steinen und Mut

Mohn, der seinen Kopf durch den Fels gepresst hat und jetzt in einem zitternden Kleid auch vom Wind noch nicht gebrochen wird.

MauermohnKlatschmohn

Alte Mauern, die schon große Reden erhören durften, tragen jetzt still und hoffentlich mit Stolz blühende Blätter auf dünnen Stielen.

Kakteenblau

Nun, da der Regen auf die Stadt gefallen ist, Pfützen und Löcher zu kleinen Teichen hat werden lassen, da kommen sie alle hervor.

FelsengelbSpitzwegerich

Ein drängender Wille, das Licht zu sehen und ihm seine Farben entgegen zu recken. Ein Wunsch,  dem Fels zu entkommen, der trotz Härte einen Samen bergen kann.

FelsgeschöpfWolfsmilchgewächs

Auf andere fallen die letzten Sonnenstrahlen der Tages, sie werden zu Zeugen der fallenden Sonne und ergeben sich nicht.

Sonnenabschied

Verwurzelt in nur einem Hauch Erde, alle Farben aus einer Unmöglichkeit zu entfalten und nicht müde werden – ihr macht mir Mut.

SonnenbuschGelber Blasenstrauch

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Die Blumen aus den Fotografien wachsen um die Akropolis herum, auf dem Filoupappou Hügel, bei der archäologischen Fundstätte des alten Friedhofs in Athen und sicher noch an vielen anderen Stellen, die es sich noch zu entdecken lohnt.

Wer die Pflanzen mit fehlenden Titeln erkennt, darf gern ergänzen und gegebenenfalls auch verbessern.

9 Kommentare zu „Von blühenden Steinen und Mut

  1. Liebendes Athenmosaik
    In den 70ern durfte ich Griechenlands Inselwelt bereisen
    Wärend dort die Steine blühn
    Versteinern die Blumen in der „BRD“

    Wohl habe ich hier die „Blaue Blume“
    Gesucht und Sie sich finden lassen

    Und den Duft „Eine Lilie blüht über Berg und Tal“ vernommen
    Doch ach ob Hölderlins Erbe oder das Versprechen der Steine dort
    Auswandern will ich
    Wenn Du ein Haus aus Stein groß oder klein
    Wohnung Hütte kanns auch sein
    Mir anvermittelst wer ichs tun…
    Die Götter dankens Dir
    Und Michel der Genius der Deutschen ist mit mir

    Segen Deinem Schaffen bunter Lebensfreude
    Joaquim von Herzen

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  2. Wieder wunderbar geschrieben, Dankeschön. Nach dem regenreichen und kalten Winter freuen sich wohl nicht nur die Menschen über die angenehme Wärme, überall sprießt und blüht es. Der Frühling ist halt doch einer der vier schönsten Jahreszeiten. Viele Grüße aus Kánali, wo sogar das Baden langsam angenehm wird.

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    1. Ja der Mohn fasziniert mich auch, weil er so zerbrechlich scheint und dennoch so stark. Vielleicht auch, weil man die Blume nicht pflücken kann, so sehr man es sich auch wünscht.

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  3. auf dem ersten und vorletzten Bild: Asphodelen. Das waren die Totenblumen, der Persephone geweiht. Der Eingang zur „Unterwelt“ (Mani, Akrotiri Tainaro) ist ein einziges Meer von Asphodelen. Matisse hat 1907 ein Stillleben „aux affodilles“ gemalt, zu dem Gottfried Benn ein Gedicht notierte:

    Henri Matisse Asphodèles
    (Gottfried Benn)

    „Sträuße – doch die Blätter fehlen,
    Krüge – doch wie Urnen breit,
    – Asphodelen,
    der Proserpina geweiht -„

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